Ja, es geht ! Mit den allgegenwärtigen natürlichen kosmischen Teilchen !
Nur gibt es kein Interesse an einer Durchleuchtung, weil weder Gefahren vom Berg ausgehen noch große verborgene Geheimnisse im Inneren vermutet werden. Das ist bei anderen Bergen anders: Es geht um jene Berge, die Feuer und Asche spucken: Die Vulkane.
Ein uns nahegelegener Vulkan ist der Vesuv. Im Jahre 78 nach Christi hat der Vesuv eine ganze Stadt mit 25m Asche zugedeckt: Pompeji. Zuletzt hat der Vesuv 1944 Feuer und Asche gespuckt. Nur wann wird er wieder ausbrechen? Er ist noch aktiv. Das wollen Forscher mit einer Technik vorhersagen können, die sehr an die Röntgenstrahlen erinnert, die wir aus der Medizin kennen.
An dieser Stelle des Vesuv ist ein Detektor aufgestellt, der wie ein Empfänger Myonen erfasst, jene Teilchen aus dem Weltraum, die soviel Energie besitzen, dass sie hunderte von Metern Gestein durchdringen können. Aus den Signalen, die der Detektor erfasst, werden Bilder erzeugt, die das Innere des Vulkans zeigen, vor allem, wo sich Magma befindet und wie sich das Innenleben des Vulkans verändert.
So wie Röntgenstrahlen von einer Röntgen-Röhre ausgehend zum Beispiel unser Gewebe und unsere Knochen durchdringen, können die Myonen, die aus dem Weltall kommen und die uns dauernd beschießen, selbst Berge durchdringen. Je nach Materie verlieren sie dabei Energie. In den Detektor-Platten am Fuße des Vesuvs werden die unterschiedlichen Intensitäten der Myonen aufgezeichnet und zu einem Bild zusammengesetzt, ganz wie bei einer Röntgen-Aufnahme.
Aber nicht nur Berge können durchleuchtet werden, um Katastrophen vorherzusagen. Es gibt auch Interesse an dem Innenleben von Pyramiden oder an Hochöfen. Und es gibt noch weitere sehr interessante Forschungsbereiche im Zusammenhang mit den kosmischen Teilchen.
Ein Detektor, der Myonen erfassen kann, arbeitet auch in Fellingshausen. Entwickelt wurde er durch Dr. Zaunick vom II. Physikalischen Institut der Universität Giessen. Während es bei den Forschungs-Arbeiten an der Universität um Grundlagen-Forschung handelt, bin ich daran interessiert, festzustellen, ob es einen Zusammenhang zwischen Gewitterblitzen und den Myonen gibt. Dieses wird vermutet, belegt ist es aber nicht. Meine Vermutung ist, dass die hohe Energie, die in den Myonen vorhanden ist, den letzten Auslöser zum Zünden der Entladung ausreicht. Dazu bedarf es eines Detektors für Myonen und eines Detektors für Blitze. Beides gibt es in Fellingshausen.
Im Augenblick, also im Oktober 2023, scheint der Vesuv wieder aktiv zu werden. Wie stark diese Aktivitäten werden, werden wir sehen.
Das Foto links: Der Vesuv am 26. September 2000, aufgenommen vom Satelliten Terra aus. Das Messinstrument an Bord zeichnet Bilder im Bereich des elektromagnetischen Spektrums bis zum thermischen Infrarot auf. Auch daraus können Ausbrüche besser vorhergesagt werden
Die Egel schlängeln sich zur Eiablage an den schrägen Beckenrand bis uner die blauen Kisten. Dort können die Eier an der Unterseite “geerntet” und in entsprechende Anzuchtgefäße gesetzt werden.
Aus dem Leben eines Egels: Wenn man ihnen zuguckt, sieht man, dass sie wie Delphine schwimmen. Sie sind ausgewachsen etwa 15cm lang, aber man hatte auch schon mal einen von 25cm Länge. Auf der Oberfläche befinden sich mehrere meist orangefarbene Streifen mit vielen Punkten. Auch grün klommt vor, recht hübsch. Vermutlich entspricht diese Zeichnung unserem Fingerabdruck, das heißt, bei jedem Egel ist sie unterschiedlich. In den Becken können sie 20 Jahre alt werden. Verwandte von ihnen, die wir am besten kennen, sind die Regenwürmer. Wie diese bestehen sie aus Muskeln und Darmschlauch. Ein zentrales Gehirn haben sie nicht, ihre Sensoren liegen an verschiedenen Stellen, z.B. auf der Lippe. Sie sind nicht schmerzempfindlich. Auf Wasserbewegung und Klopfgeräusche reagieren sie sowie auf Gerüche. Sie haben 5 Augenpaare, die Ocellen, und können mit ihnen hell-dunkel unterscheiden.
Die Egel können es bis zu zwei Jahren ohne Nahrung aushalten. Die körpereigenen Gerinnungshemmer sorgen dafür, dass das aufgenommene Blut nicht gerinnt. Sonst würde der Egel unbeweglich. In der Aufzucht werden die Egel allerdings alle paar Monate gefüttert. Egel sind Zwitter. Sie begatten sich gegenseitig und jedes Tier legt einen Kokon ab, vorzugsweise ab August bis Oktober. Jeder Kokon enthält 10-15 Eier, aus denen nach 4-6 Wochen die jungen Tiere schlüpfen.
Mittlerweile waren alle neugierig auf die Tierchen. das foto rechts zeigt eine Umwälzpumpe
Sie wiegen anfangs nur 1g. nach der ersten Mahlzeit erhöht sich ihr Gewicht auf 9-10g, um innerhalb von zwei Tagen schon wieder auf 7g zu sinken, denn die Egel schwitzen erheblich. Das Gewicht sinkt fast wieder bis zum Ausgangswert, nur ½ Gramm mehr kommt hinzu. Ein Egel, der 20 Jahre alt wird, frisst natürlich des Öfteren und wächst auch. Das Medizinprodukt darf jedoch aus hygienischen Gründen nur einmal verwendet werden. Egel, die ihre Arbeit erledigt haben, kommen ins “Spa” in zwei Fischteiche im Krofdorfer Forst.
– Es gibt ca 600 Blutegelarten weltweit – Ca 15 Arten werden weltweit in der Heilkunde eingesetzt – 3 Arten befinden sich hier vor Ort: – Hirudo verbana – Hirudo medicinalis – Hirudo orientalis – bbez verkauft Hirudo verbana als Arzneimittel
Es gibt ca. 600 verschiedene Egelarten weltweit. In der bbez verwendet man vorzugsweise Hirundo verbana, den ungarischen Egel. Er wird in der Donau und in der Save gefangen und kommt erstmal in Quarantäne. Mit den Tieren aus eigener Vermehrung kommt er nicht in Berührung. In den Wasserbecken wird das Wasser über Umwälzpumpen mit Filtern gereinigt. Die Becken sind wunderschön mit Seerosen bepflanzt (Winter?). die Pflege wird nur von Frauen vorgenommen, die gefühlvoller mit ihnen umgehen als Männer.
Wer sind die Abnehmer der Egel? Die bbez darf nicht direkt an den Endkunden vermarkten. Der Versand geht an Ärzte, Tierärzte Heilpraktiker weltweit. Außerdem werden Apotheken beliefert, die sich auf Online-Versand eingestellt haben. In Biebertal ist das die Apotheke am Schindwasen.
Ein hoher Bedarf an Egeln besteht im Leistungssport sowie nach schweren Verletzungen
Dieses schöne Bild wurde von Kunststudenten entworfen, um die Egel positiv darzustellen.
Am 16. Mai konnte ich auf Einladung des Gewerbevereins an der Besichtigung der bbez Teil nehmen. Um es vorweg zu sagen: Was anfangs nicht nur bei mir mit leichtem Ekelgefühl besetzt war, hat sich durch die liebevolle Schilderung, mit der Herr Galatis seine Schutzbefohlenen beschrieb, in großes Interesse verwandelt.Dieses
Bis in die 80er jahre war hier die Gärtnerei Wollnich, die jetzt gemeinsam mit Samer das Bestattungsunternehmen hat. Familie Wollnich gab die Zierpflanzengärtnerei wegen der hohen Energiekosten auf. Die ZAUG übernahm den Betrieb als Blutegelzucht. Diese entstand 1989 aus der Idee, dass man anhand eines Produktes, das sensibel auf seine Handhabung reagiert, beruflich schwer integrierbare Menschen in Schlüsselqualifikationen ausbilden kann. Zudem war der Blutegel zu dieser Zeit ein Produkt, von dem nicht die Gefahr ausging, einem Wirtschaftsbetrieb Konkurrenz zu machen, wenn er in einem sozialen Projekt mit öffentlicher Förderung entstand. Vorausgegangen war ein kleiner Teich am Ende des Gewächshauses. Frau Wollnich brachte Egel aus ihrer Behandlung gegen Rheuma in Bad Endbach mit. Dort wurden sie aus der Türkei importiert, standen aber nur im Sommer zur Verfügung.
Anfangs wurden pro Jahr etwa 5000 Egel verkauft. Schnell war klar, dass gleichzeitig Therapeuten ausgebildet werden mussten. Die ersten Seminare gab es 1992. 2022 nahmen etwa 400 Leute an ihnen Teil. „Blutegel sind Arzneimittel“. Sie waren aber nicht als solche zugelassen. Als Ausnahme durften sie dennoch weiterverkauft werden, obwohl die üblichen, wiederholbaren Arzneimittelprüfungen an ihnen nicht durchgeführt werden können.
Mit steigendem Umsatz und Prüfungen durch die entsprechenden Einrichtungen des Bundesgesundheitsministeriums war klar, dass die bbez nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden musste. Die Zaug verabschiedete sich, und das Unternehmen wurde zur GmbH mit drei Gesellschaftern. Herr Galatis ist einer von ihnen. Die bbez nennt sich zwar Zucht, obwohl sie tatsächlich nicht züchtet sondern nur vermehrt. Man kann die Tiere der bbze allerdings an ihrem mikrobiologischen Fußabtritt erkennen. Die Egel stehen unter dem Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommens. Für den Verkauf sind CITES-Papiere notwendig.*1)
-1990 entstanden aus einem Projekt der ZAUG -seit 2004 Erlaubnis zur Herstellung von Blutegeln als Arzneimitttel -Privatisierung und Gründung der Biebertaler Blutegelzucht -Mitarbeiter insgesamt: 40 -Grundstücksfläche 6012 m² -Eigene Vermehrung und Zucht, Handel und Forschung -Zertifizierung nach GMP *2) und ISO 2009:2015 -Schulung von Fachpersonal (2022 rund 380 Personen)
Ende April fand in den Räumen des Breitensportvereins ein erstes Aufstellungs-Seminar statt. Da stellt sich sicherlich so manchem die Frage: „Aufstellungen – was soll das denn sein?“ Dies zumal am 15. Oktober auf Wunsch der Teilnehmer/innen eine Fortsetzung stattfinden wird. Weitere Informationen gerne über meine Praxismailadresse:info@lindemann-coach.de
Hier starte ich mal den Versuch, zu erklären, was wir da so machen … und warum bzw. was da bewirkt werden kann.
Die Technik des Aufstellens
Bei dieser, aus dem therapeutischen Kontext stammenden, Methode (die heute gerne in Coachings im beruflichen Kontext genutzt wird), werden Gruppenmitglieder angefragt, ob sie sich als Stellvertreter für jemanden oder etwas im Raum aufstellen lassen.
Dann nimmt die oder der Aufstellende die Person schweigend und ohne vorher etwas zu seiner Situation erzählt zu haben, bei den Schultern und stellt die Person – ohne Kommentierung oder darzustellende Gesten – an einen Platz im Raum. Durch das einfach Hinstellen werden Beziehungen zueinander – sozusagen pur – räumlich dargestellt. Sichtbar wird eine subjektive wirksame Wirklichkeit der/des Aufstellenden, das inneres Bild eines Systems, seien es Familie, ein beruflicher Kontext, Selbstanteile (gesunde wie kranke z.B.) oder ein anderes Modell. Dabei entstehen bei den Stellvertretern, die für eine Personen oder einen Aspekte des Themas gestellt wurden, über den Ort, an den sie gestellt wurden, über die Ausrichtung, über Nähe bzw. Abstand wie aus der Relationen zueinander fühlbare Eindrücke, die abgefragt werden können. Da die Aufgestellten keinerlei Informationen über das System des Aufstellenden haben, sind sie frei vom Wissen über die „Übereinkünfte“, was im System der/des Aufstellenden dazugehört oder was dort Tabus ist. So können von der aufstellenden Person bisher nicht gesehene, nicht bedachte oder nicht beachtete Gesichtspunkte, Zusammenhänge, Motive oder gar Personen ans Licht kommen. Das isteine ganzkörperliche Erfahrung für alle Beteiligten, denn in beiden Rollen (aufstellend / stellvertretend) ist man mit eigenem Erleben und persönlichen Prozessen involviert. Dennoch sind die Aufgestellten lediglich ein Medium, das sich empathisch in ein fremdes System eingefühlt hat. Das ist insbesondere Spürbar, wenn sich das eigene Körpererleben, mittels somatischen Marker, an den verschiedenen Plätzen im Raum ganz unterschiedlich anfühlt oder plötzlich Emotionen hervorgerufen werden. So gilt es, sich nach dem Ende der Aufstellung die Rolle wieder “abzuschütteln”, sich wieder frei zu machen.
Wozu?
Im Seminar ermöglicht das gemeinsame, wohlwollende Anschauen von Wirkräumen und das bewusste Prozessieren sowohl veränderte Beziehungen, Klärungsmöglichkeiten und konstruktive Konfliktbewältigung für offensichtliche wie für unbewusste Prozesse, die nun integriert werden können. Bindende Verstrickungen können in Frage gestellt und überwunden werden. Auch unterbrochene Bewegungen können hier symbolisch und stellvertretend zu Ende gebracht werden. Fälschlicherweise Übernommenes kann zurückgegeben, Verlorenes oder Aufgegebenes kann wieder aufgenommen werden. Erst wenn etwas bewusst wird, lässt sich wählen. Solange man nichts merkt, muss man ertragen, was ist. Denn das Unbewusstes wirkt, obschon – oder gerade weil – wir es nicht wissen: Wir stolpern eben eher in Löcher, die wir nicht sehen, als in solche, die klar erkennbar sind. Erst nachdem etwas aufgefallen ist / ein Fehler bewusst geworden ist / eine Krise entstanden ist, können (Richtungs-) Entscheidungen getroffen und das eigene Leben als eigener Chef gestaltet werden.
Ziel der Aufstellungist es, aus dem meist problembehafteten Anfangsbild ein Wirkbild zu finden, das für alle Beteiligten eine deutliche Verbesserung und ein größeres Wohlbefinden bedeutet. Durch das Verfolgen des in der Aufstellung ablaufenden Prozesses, den der/die Aufstellende von außen betrachtet, wie später auch durch Eintreten und Hineinspüren in das Endbild, werden im Alltag Veränderungen möglich, da sich Perspektiven wie Haltungen verändern. Wo alte Konzepte bisher blockierend wirkten, kann durch die Arbeit ein ver-rücktes Bild zurechtgerückt werden und ein neues Bild (er)lösend wirken.
Theoretische Überlegungen
Wir existieren nie ohne „Umwelt“ / ohne Kontexte* und Interaktionen, die in Feedbackprozessen auf uns zurückwirken. So bringen wir die Welt, wie sie uns erscheint, mit anderen zusammen hervor. Systemisch gesehen orientiert sich unsere Aufmerksamkeitsverteilung, unser Erleben, Fühlen, Denken und Verhalten kontextabhängig; d.h. bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen tauchen in Abhängigkeit von Situationen auf, sind nicht unbedingt Persönlichkeitsmerkmale oder Charakteristika. (*Kontext = Zusammenhang mit dem umgebenden Text, unserer Erklärung, Deutung, Bedeutungsgebung, wie auch Zusammenhang von Umständen in und Zeit und Raum, in dem wir uns allein oder mit anderen zusammen befinden. Wir sind nicht so oder so, sondern unter diesen oder jenen Bedingungen erleben und verhalten wir uns so oder so.)
Im Ergebnis trägt Jede und Jeder Bilder/Modelle/Skripte von der Welt, von sich und seinen Beziehungen als subjektive Wirklichkeiten mit Motiven, Erlebens-, Fühl-, Denk- und Handlungsmustern, Bindungsstilen, Erinnerungen und Erwartungen in sich. Diese inneren Bilder/Verarbeitungsmuster sind relativ statisch/konstant, wie Bilder eben sind. Sie helfen in „Standardsituationen“ den Alltag energiesparend zu bewältigen. Die äußere Realität verändert sich jedoch im Laufe der Zeit und unter veränderten Umständen und Anforderungen können die vertrauten Reaktionsweisen dann auch hinderlich oder destruktiv wirken, als Stressoren am Krankwerden beteiligt sein.
Oft mussten wir schon als Kinder aus unvollständigen Informationen und Unwissenheit Konzepte, Pläne, Erlebens- und Verhaltensmuster entwickelten, die nun in der therapeutischen Bearbeitung ergänzt oder mit neuen Bezügen gedacht und ausprobiert werden können. Viele der Wirkfaktoren, die unser Leben beeinflussen / mit denen wir selbst unser (Er)Leben beeinflussen, sind uns nicht bewusst. Sie rühren zum Teil schon aus (genetisch wie epigenetisch) ererbten Erfahrungen vorhergehender Generationen in anderen Zeiten her oder aus eigenen frühen Erlebnissen, die wir nicht mehr wissen (kindliche Amnesie) oder die wir verdrängt oder gar abgespalten haben. Sind aber wesentliche Bedingungsmomente ausgelassen, Bezüge vernachlässigt, verwechselt, verdreht, idealisiert, verteufelt oder folgen Handlungsweisen Hoffnungen, Ideologien oder Illusionen usw., schaffen diese Unsicherheiten wie Ungerechtigkeiten. Aus ungezügelten Reaktionen wie aus starker Zurückhaltung entstehen typischerweise Spannungen, die schmerzhaft werden können, die zu Ängsten und verminderter Neugierde und damit weniger Weltwissen führen, deren Folge Depressionen und anderen psychischen oder psychosomatischen Auffälligkeiten werden können. Insbesondere lohnt es im Alltag auf chronische und typische Reaktionsmuster zu achten, die zu vorhersehbaren, aber oft (noch) nicht steuerbaren Abläufen führen, die vielfach nicht gut tun. Denn bestimmte Trigger lösen automatisierte emotionale und irrationale Reaktionen aus, statt rationale oder regulierte. Je mehr Menschen dann nur sich sehen, beherrschen wollen, umso weniger gelingt Kontakt, Zuhören, sich berühren lassen und wirkliche Antwortbeziehung.
Erst all das, was wir uns ins Bewusstsein holen können, ermöglicht es uns aktiv und selbstbestimmt zu wählen, passend zu (re)agieren und das eigene Leben selbstfürsorglich oder auch altruistisch zu gestalten. Statt dass Angst, Spekulation, übertriebene Kontrolle oder Manipulation und das suggerieren von „Welt-Verfügbarkeit“ wirkt, kann der Mut Hinzuschauen am Ende mehr Flexibilität, Kraft, Vertrauen, Zuversicht, Mut, Offenheit und Resonanz, Empathie, Hingabefähigkeit, Humor, Gelassenheit, Kreativität und Zivilcourage für die Gestaltung unseres Lebens ermöglichen. Das gelingt, weil wir – neben der subjektiven Wirklichkeit eines und einer Jeden – mit anderen zusammen mehr von der Realität erkennen können bzw. weil mit anderen eine tragfähige gemeinsame Wirklichkeit verabredet werden kann. Das hilft Regeln zu haben, die zielführend sind, wenn Wort gehalten wird. Das hilft, sich in der Welt zu orientieren, sich sicherer zu fühlen und zugleich mehr Energie frei verfügbar zu haben. Es braucht also sowohl die eigene Achtsamkeit wie die anderen und ihre differenten, ergänzenden Sichtweisen.
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Ein kleiner Nebeneffekt dieser Selbsterfahrungs-Weiterbildungsveranstaltung könnte sein (und wünsche ich mir), dass sich in und um Biebertal ein Netzwerk an Unterstützung entwickelt, bei dem Menschen zugewandt zuhörend, vielleicht sogar aufhörend im Sinne von Harmut Rosa miteinander sind. Denn das Einhalten der Schweigepflicht über die Belange anderer und über Informationen von anderen ist in dieser Veranstaltung Voraussetzung zur Teilnahme. Nach dem Seminar kann jede/r gerne über eigene Erfahrungen sprechen, nicht aber über andere Menschen – von wegen “stiller Post”-Effekte, die dann nicht zu vermeiden sind. Wesentliches Sprechen ist immer Mitteilung von eigenen Belangen, Gefühlen, Wünschen, Vorstellungen und Beweggründen.
Luft ist lebensnotwendig für unser Leben. Ohne Luft sind wir nach wenigen Minuten tot, ohne Wasser nach einigen Tagen, ohne Nahrung geht es einige Wochen oder Monate gut.
Rodheim-Bieber war von 1963 bis 1969 Luftkurort. Man könnte meinen, dass damals die Luftqualität besonder gut gewesen sei, und sie vielleicht heute nicht mehr so gut ist, Ist es so?
Was heißt GUTE LUFT? Was ist NORMALE LUFT? Wie kann ich feststellen, wie gut oder schlecht die Luft in meiner Wohnung und draußen in Biebertal ist?
Was passiert beim Lüften? Ist die Luft draußen immer besser als drinnen?
Was GUTE LUFT ist, kann also nicht so einfach beantwortet werden. Die Gefährdungen müssen lokal gemessen und bewertet werden, und das geht auch. Unterdigital-Werkstatt-biebertal.de werden solche Meßgeräte im Jahre 2022 gebaut werden. Es geht mit wenig Kosten; und man lernt gleichzeitig viel über die Luft, über Physik und über digitale Elektronik. Ich werde in Biebertal, an den Straßen, im Wald, auf den Feldern und in der Höhe Messungen vornehmen und auch an dieser Stelle veröffentlichen.
Die Forschung in der Corona-Pandemie hat sich sehr intensiv mit der Qualität der Luft auseinandergesetzt, denn die Viren setzen sich an die Aerosole*1) und an Feinstaub fest und verteilen sich so im Raum. Das Lüften ist deshalb ein oft genannter Begriff und hilft die Viren nach draußen zu befördern. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass gerade bei “normaler” Luft (20 Grad, 50% Luftfeuchtigkeit) die Bakterien und Viren am stärksten angegriffen werden und daher am kürzesten leben. Also ein positiver Effekt für uns Menschen – es gibt gleichzeitig aber auch mehrere negative Effekte. Das, was für die Bakterien und Viren schädlich ist, kann auch für unseren Körper schädlich wirken. Es sind chemische Verbindungen, die im Zusammenhang mit den Feinstaub-Partikeln (=Teilchen) entstehen und unserem Körper zu schaffen machen.
Und dann gibt es noch die Radioaktivität von Radon. Radon ist ein Gas, das in vielen Räumen vorhanden ist, die selten gelüftet werden. Zum Beispiel im Keller. Radon ist ein Bestandteil im Zement. Es tritt ganz langsam aus den Wänden aus und ist mit seiner radioaktiven Strahlung für den Menschen ungesund. Radon ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen. Ich selbst bin erst zufällig drauf gekommen, als wir zu Zeiten des Atomkraftwerk-Unfalls in Tschernobyl vom 1. Physikalischen Institut der Uni Gießen Messungen im Kreis Gießen und in Wohnungen vorgenommen haben. Die höchste Strahlung fanden wir in unseren Kellern, draußen war keine erhöhte Strahlung festzustellen, trotz aller anders genannten offiziellen Veröffentlichungen von politischer Seite.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im September 2021 nach mehr als 15 Jahren neue Leitlinien zur Luftqualität veröffentlicht. Sie enthalten Empfehlungen für neue Richtwerte bei verschiedenen Schadstoffen. Vor allem die Belastungen mit Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) müssten demnach deutlich gesenkt werden. Derzeit sind es nur Empfehlungen, der Gesetzgeber (EU und Bundesregierung) müssen diese erst noch umsetzen.
Wir können selbst auch ohne Regierung entscheiden, wo und wie wir leben wollen.
*1) Aerosole sind unterschiedlich zusammengesetzte Gemische aus festen und flüssigen Teilchen in Luft /einem Gas
Feinstaubteile sind winzig, doch gerade deswegen gefährlich. Die Teile (=Partikel) sind so klein, dass sie sogar Körperzellen durchdringen und in den Blutkreislauf gelangen können. Als Feinstaub bezeichnet man eine verschiedenartig zusammengesetzte Mischung von kleinsten festen Teilchen, die in Luft schwebend verteilt sind und einen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer haben, d.h. weniger als 10 Tausendstel Millimeter. Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 70 Mikrometern. Feinstaub ist nicht sichtbar, das macht ihn so gefährlich.
Feinstaub ist überall. Feinstaub entsteht hauptsächlich durch menschliches Handeln. Technische Verbesserungen in Industrieanlagen in Deutschland und andere Maßnahmen sowie europaweite Grenzwerte für Feinstaub haben zu einer deutlichen Partikelreduzierung geführt. Beispielsweise wurde die Holzverbrennung als Quelle für Feinstaubverschmutzung auf Grund strengerer Grenzwerte reduziert.
Feinstaub entsteht durch Emissionen von Kraftfahrzeugen, Kraft- und Fernwärmeanlagen, Öfen und Heizsystemen, in der Produktion oder Schüttgüter. Der Straßenverkehr ist die dominierende Staubquelle in Ballungsräumen. Feinstaub wird von Motoren, Abrieb durch Bremsen und Reifen sowie von Staub von der Fahrbahnoberfläche in die Luft abgegeben. Eine weitere Quelle sind gasförmige Emissionen, insbesondere Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung der Landwirtschaft. Der Tagesmittelgrenzwert liegt in Deutschland bei 50 Mikrogramm pro qm Luft, der jahresmittelgrenzwert bei 40 Mikrogramm. Er wird in Deutschland kaum noch überschritten. (Quelle Umweltministerium BMUV)